Hegau Bodensee Seminar
Bild von Dinh Phong auf Pixabay

Di, 25.3.25 | Das Zuhause der Zukunft (Hochschultag mit der HTWG Konstanz)

Das Zuhause der Zukunft: Nachhaltiges Bauen und Wohnen

8:45 Uhr Begrüßung
durch Prof. Dr. Gunnar Schubert, Vizepräsident Forschung, Transfer und Nachhaltigkeit der HTWG Konstanz, und
Dr. Norina Procopan, Leiterin des Hegau-Bodensee-Seminars

9:00 Uhr Keynote: Prof. Dr. Maike Sippel
»12 Gedanken, um die Welt zu verändern«

9:30 Uhr Vorstellung der Workshops

9:45 Uhr Pause

10:15 Uhr Workshops zu den Themen:

  1. »Forschdorf – Ein Simulationsspiel zur Energieversorgung einer Kleinstadt«
    Prof. Dr. Pedro da Silva, Fakultät Bauingenieurwesen
  2. »BauTakt Meister – Ein Simulationsspiel für nachhaltigere Bauabläufe «
    Prof. Dr. Uwe Rickers, Fakultät Bauingenieurwesen

12:15 Uhr Mittagspause
Mensa (auf eigene Kosten)

13:15 Uhr Fortsetzung der Workshops

14:30 Uhr Plenumspräsentation
der Ergebnisse aus den Workshops

15:30 Uhr Abschlussdiskussion und Verabschiedung

Kontakt & Anmeldung
Dr. Norina Procopan
procopan@avh.schulen.konstanz.de
www.hbs.humboldt-konstanz.de


Hier geht es zum Presseartikel der Hochschule für Technik und Wissenschaft Konstanz: https://www.htwg-konstanz.de/aktuelles/news/hegau-bodensee-seminar-an-der-hochschule-konstanz-widmet-sich-dem-nachhaltigen-bauen-und-wohnen


IMPULSREFERAT „DIE WELT, DER WANDEL UND ICH“ von Dr. Maike Sippel

Frau Dr. Maike Sippels Impulsreferat “Die Welt, der Wandel und ich” behandelt die dringende Notwendigkeit eines gesellschaftlichen Wandels angesichts der Klimakrise. Ihr Buch zu diesem Thema wird voraussichtlich im September/Oktober 2025 erscheinen.

Warum braucht es Wandel?

  • Zunehmende Flutkatastrophen weltweit in den letzten Jahren
  • Extreme Dürren und Hitzesommer, die zu Waldbränden führen
  • Prognose: In zwei Generationen könnte die Umgebung des Äquators unbewohnbar werden, wenn keine Änderungen erfolgen
  • Die Auswirkungen treffen besonders hart diejenigen, die am wenigsten dafür verantwortlich sind
  • Klimawandel als Hauptfluchtursache und Auslöser für Migration
  • Politische Krisen und wachsende Verantwortung
  • Emotionale Belastung durch Sorgen und Ängste

Dr. Sippel betont: Die Klimakrise ist real, aber es besteht noch die Möglichkeit zu reagieren. Wir sollten nicht ohnmächtig zusehen, sondern aktiv werden. Wandel ist möglich Eine Oxford-Studie zeigt, dass junge Menschen die Klimakrise als Bedrohung wahrnehmen, sich aber oft uninformiert über Lösungsansätze fühlen. Bisher gibt es eine Diskrepanz zwischen dem Wissen über die Problematik und tatsächlichen Verhaltensänderungen. Dies führt zu einem Teufelskreis, der jedoch durchbrochen werden kann. Eine Aufbruchstimmung ist vorhanden, es braucht jedoch Mut und Vision.

Historische Vorbilder für gesellschaftlichen Wandel

  • William Wilberforce im Kampf gegen die Sklaverei
  • Christabel Pankhurst und Annie Kenney in der Frauenwahlrechtsbewegung

Diese Beispiele zeigen, wie kleine Gruppen mit revolutionären Ideen gegen den Strom schwimmen und durch Mut und Ausdauer große Veränderungen bewirken können.

Fußabdruck und Handabdruck

Dr. Sippel empfiehlt, nicht nur den ökologischen Fußabdruck zu betrachten, sondern auch den Handabdruck zu vergrößern:

  • Fußabdruck: Fokus auf die wichtigsten Faktoren (“Big Points”), Erkennen von Handlungsspielraumen und -grenzen
  • Handabdruck: Aktives Engagement im persönlichen Umfeld, z.B. durch die Förderung pflanzlicher Ernährung

Forschdorf: Erneuerbare Energie


Die Aufgabe, ein ideales Energieversorgungssystem für ein Dorf zu entwickeln, berücksichtigt wichtige Faktoren:

  • CO2-Emissionsreduzierung
  • Energieautarkie
  • Langfristige Kosteneffizienz
  • Ausgewogene Nutzung von Sonnen- und Windenergie

Kreative Lösungen bei Ausfällen:

  • Windturbinen-Komponenten für alternative Zwecke nutzen:
    • Turm als Aussichtsplattform oder Kletterturm
    • Rotorblätter als Brücken oder Unterstände
    • Gondel als Tiny House oder Surfbrett

BauTakt Meister: Effiziente Bauprojekte

Die Simulation verdeutlicht den Unterschied zwischen konventionellem und getaktetem Bauen:

  1. Konventionell: Chaotisch, zeitintensiv, fehleranfällig
  2. Getaktet: Strukturiert, effizienter, weniger Fehler

In der Realität:

  • Viele Firmen arbeiten noch nach konventioneller Methode
  • Getaktetes Bauen erfordert Abstimmung und Bereitschaft zur Veränderung
  • Gute Planung reduziert Verschwendung und erhöht Nachhaltigkeit


Beide Projekte unterstreichen die Bedeutung von Ressourcenschonung, Planung und Nachhaltigkeit. Sie zeigen, dass innovative Ansätze in der Energieversorgung und im Bauwesen zu effizienteren und umweltfreundlicheren Lösungen führen können.