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Di 4.11.25 | „Voll verstrahlt“ (Dr. Kläsner, Klinikum Konstanz)

„Voll verstrahlt“ – Radioaktivität von Homer Simpson bis zum Hulk

Dr. med. Benjamin D. Kläsner
(Chefarzt der Klinik für Nuklearmedizin am Klinikum Konstanz)

Wann?Di, den 4. November 2025 um 17 Uhr
Wo?Mainaustr. 35 (Verwaltungsgebäude des Klinikums Konstanz) Treffpunkt bei der roten Markierung
Eintrittfrei
Um Anmeldung wird gebeten an procopan@avh.schulen.konstanz.de

Im Rahmen des HBS Vortrages „Voll Verstrahlt“ haben wir einen Überblick über verschiedene Arten von Strahlungen, deren Wirkung auf Menschen und Umwelt, Strahlungsschutz, sowie Einsatzmöglichkeiten in der Medizin.

1. Grundlagen der Strahlung

  • Strahlung ist die Ausbreitung von Energie (häufig Wellenförmig)
  • Die Einheit von Strahlung ist Sievert (Sv)
  • Ionisierende Strahlung: besitzt soviel Energie, dass sie Elektronen aus Molekülen und Atomen entfernen kann
  • verschiedenen Strahlungsarten: Alpha, Beta und Gamma Strahlung. Alle haben unterschiedlich viel Kraft und können unterschiedlich viel Schaden anrichten.
  • → wenn man diese Strahlung aber richtig dosiert und einsetzt, helfen sie bei Therapie und Diagnostik

2. Vorkommen von Strahlung

  • Strahlung kommt natürlicher Weise in vielen Bereichen der Erde vor (bsp. Kosmische und Terrestrische Strahlung).
  • „Künstliche Strahlung“ kommt von Unglücken mit Atomkraftwerken/ Kerntechnischen Anlagen oder durch Überreste von Atombomben
  • Einen Einfluss hat es auch wo man lebt. In höher gelegenen Gebieten ist die Strahlung höher, als in niedrig gelegeneren Gebieten.
  • Auch in Lebensmitteln ist Strahlung, in manchen mehr, in manchen weniger viel. Das hängt davon ab von wo diese kommen. Gemüse welches aus der Nähe von z.B. Tschernobyl kommt hat viel mehr Strahlung, als welches das aus Deutschland kommt.

3. Auswirkungen auf den Körper
Schäden treten vor allem an der DNA und deren Basen auf. Dort kann es zu Veränderungen und Brüchen kommen. Wir haben Reperaturmechanismen dagegen, aber sobald es zu viele Schäden werden, kann man es vielleicht nicht mehr komplett wieder richten.#

4. Strahlenschutz

  • Die Dosis macht alles aus! ( ALARA → As Low As Reasonably Achievable. Dabei sollte man so weit weg von der Strahlungsquelle und wenn überhaupt sich nur ganz kurz in der Nähe einer Quelle aufhalten).
  • In z.B. der Radiologie und der Nuklearmedizin wird immer mit Bleischürzen und „Bleitafeln“ gearbeitet um sich selber zu schützen. Auch ist es in der Medizin immer wichtig; wer nicht im Raum sein muss geht aus dem Raum wenn z.B. ein Röntgenbild gemacht werden muss.
  • Je nachdem um welche Strahlung es sich handelt, kann bei der alpha-Strahlung auch schon ein Blatt Papier als Schutz reichen.

5. Nuklearmedizin

  • In der Nuklearmedizin macht man mithilfe von Strahlung die Funktionen von Organen sozusagen sichtbar. Dafür wird ein Mittel über die Venen in den Körper gegeben. Diese wird dann mithilfe eines PET- Scans sichtbar gemacht und auf dem dann entstandenen Bild kann man seine Ergebnisse sehen. Dort wo das Mittel im Körper ist, entstehen schwarze Punkte, diese sind dann typisch (unauffällig) oder ein untypischen Stellen im Körper (auffälliger Befund).
  • Typische Krankheitsbilder zum Diagnostizieren sind Dickdarmkrebs, Lungenkarzinome, Bandscheibenentzündungen, Gefäßentzündungen, Demenz und Alzheimer Erkrankungen.

6. Theranostik (Therapie + Diagnose)
Bei der Theranostik geht es darum nur genau die Zellen und Körperteile anzustrahlen und dann zu zerstören, welche auch wirklich von der Krankheit betroffen sind. Das hilft dabei, gesunde Körperstellen nicht anzugreifen und dabei zu verletzen.

Zusammenfassend kann man sagen das Strahlung allgegenwärtig ist. Dabei ist immer die Dosis wichtig um zu entscheiden ob es einen Nutzen oder einen Schaden mit sich bringt. Strahlung kann sehr gefährlich werden, kann in der Medizin aber auch einen großen Nutzen mit sich bringen.

Abbildung 1: Hier wird gezeigt, wie man sich vor den einzelnen Strahlungsarten schützen kann

Abbildung 2: Hier sieht man wie man mithilfe von heutiger Medizin, die einzelnen Stadien der Alzheimer-Erkrankung erkennen und einordnen kann.